Der Online-Handel boomt und damit auch die Auftragslage für Kurier-, Express- und Paketdienste.
Trotzdem geraten gerade die klassischen Anbieter durch steigende Auflagen wie Zero Emission Zones in Innenstädten und neue, extrem schnelle Zusteller auf der letzten Meile zunehmend unter Druck. Ein Druck, den insbesondere die Subunternehmen spüren, die im Auftrag der großen Zusteller handeln. Denn während die Großen rund 90 Prozent ihres Investitionsvolumens in IT stecken, brauchen gerade die Subunternehmen schnell pragmatische Lösungen, um ihre Arbeitsabläufe optimieren und automatisieren zu können. Wir zeigen, wie es der UPS Zusteller J.R. Company geschafft hat dank Telematik ganze Unternehmensprozesse transparenter, effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
2002 gründete Johann Reisinger sein Transportunternehmen J.R. Company GmbH mit Hauptsitz in Karlsdorf, Österreich, drei Jahre später wurde der Kurier- und Lieferdienst Vertragspartner der UPS für die Steiermark, Kärnten und Osttirol. Seitdem stellt das Unternehmen täglich bis zu 6.000 Pakete im Namen von UPS zu. Dabei legen die 174 Mitarbeitenden jeden Tag circa 26.000 Kilometer mit den 120 zum Fuhrpark gehörenden Lieferwagen zurück.
„Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind für uns ganz wichtige Punkte – wir wollen auch zukünftig nachhaltig sein und uns jeden Tag noch verbessern. Das müssen wir auch, weil die Auflagen gerade in Innenstädten immer strenger werden“, so Johann Reisinger, Geschäftsführer von J.R. Company. „Auf der anderen Seite merken wir, das neue, innovative und extrem schnelle Player auf den Markt kommen, gegen die wir uns behaupten müssen. Auch wenn die Auftragslage momentan durch den Corona-bedingten Boom im Online-Handel sehr gut ist, müssen wir Kosten einsparen und effizienter werden, um auch zukünftig konkurrenzfähig zu bleiben“, ergänzt Günter Flicker, Fuhrparkleiter des Transportunternehmens.
Flottenmanagement optimieren mit Telematik
Um das Flottenmanagement zu optimieren, die Sicherheit der Fahrer:innen zu verbessern und die Prozesse durch Echtzeiteinblicke in die Flottendaten digitaler, wirtschaftlicher und nachhaltiger aufzustellen, hat sich J.R. Company für Fleet Complete entschieden. Der auf IoT-Lösungen für Flotten-, Asset- und Workforce-Management spezialisierte kanadische Anbieter bietet kombinierte Hard- und Software-Module, die flexibel auf die Anforderungen des österreichischen Kurier- und Lieferdienst angepasst wurden. Basierend auf klassischen Telematik-Lösungen bilden die Grundlage der Lösung verbaute GPS-Tracker im gesamten Fuhrpark des Zustellers. Die so generierten Daten werden in Echtzeit auf einer cloudbasierten Mobilitätsplattform gebündelt. Dabei erfassen die Tracker nicht nur relevante Daten über den Standort des Fahrzeugs, sondern auch die Fahrstrecken, gefahrene Kilometer, durchschnittliche Geschwindigkeiten und den Fahrzeugzustand. Übermittelt werden die Daten via Mobilfunknetz an die Plattform und dort automatisiert in übersichtliche Berichte überführt. Damit hat das Team von J.R. Company alle Daten auf einen Blick im Dashboard. Gespeichert werden die Angaben datenschutzkonform vollständig anonym und ohne Personenbezug. Aber auch die Dokumentation der vor Ort erbrachten Zustellungen können mit Hilfe der Flottenmanagement-Lösung sofort digital in das System eingespeist werden. So entfällt die mühsame und zeitaufwendige nachträgliche Übertragung der händisch erfassten Informationen in das System. Über die Plattform werden auch die anstehenden Aufträge erfasst und automatisch in einer entsprechenden Routenplanung optimiert. Vernetzt mit einer mobilen Applikation können die so geplanten Routen direkt auf das Smartphone oder Tablet der Zusteller:innen geschickt werden. Per drag und drop sind die Routen dynamisch organisierbar, so dass kurzfristige Änderungen problemlos integriert werden können und eine Push-Nachricht auslösen.
Mehr Sicherheit durch verbessertes Fahrverhalten
Die optimierte Tourenplanung sollte vor allem zur Kraftstoff- und damit auch Kosten und CO2-Ersparnis beitragen. „Eine gute Routenplanung ist das A und O unserer täglichen Arbeit. Wir wollten aber auch das Fahrverhalten unserer Zusteller:innen analysieren und verbessern. Mit der Lösung von Fleet Complete können wir jetzt genau aufzeigen, was es kostet, wenn gedankenverloren der Motor weiterläuft, während Pakete ausgetragen werden“, resümiert Flicker.
Bei den Mitarbeitenden zeigte das Wirkung: Das Fahrverhalten hat sich mit der Einführung des neuen Telematik-Systems stark verbessert. Damit konnten auch die Schäden an den Fahrzeugen um 30 Prozent verringert werden. Gerade bei Verschleißteilen wie Bremsbelägen oder Reifen hat das die Kosten um 50 Prozent gesenkt. „Wir wollen natürlich, das unsere Zusteller:innen schnell sind. Aber nicht zu Lasten ihrer Sicherheit oder der Sicherheit unserer Fahrzeuge. Mehr Schnelligkeit bekommen wir vor allem über eine bessere Routenplanung“ erklärt Reisinger.
Mehr als Telematik: Maßgeschneiderte Lösung
Als weltweit führender Anbieter von IoT-Lösungen für Flotten-, Asset- und Mitarbeiter:innen-Management, arbeitet Fleet Complete seit mehr als 20 Jahren mit Leidenschaft daran, die besten Services auf dem Markt zu entwickeln. Das bedeutet: Tailor-made Telematik statt „nur“ Track & Trace. Denn gerade für die Außendienstbranche bietet das Unternehmen mit der firmeneigenen Individualisierungsschmiede ProServices Lösungen und Integrationen an, die die Automatisierung und Vernetzung ganzer Unternehmensprozesse möglich macht.
„Meistens kommen Unternehmen auf uns zu, die sich erst einmal für eine klassische Tracking-Lösung interessieren. Zu unserem Service gehört es im Gespräch aber auch, ganz genau hinzuhören, wo der Schuh drückt. Durch digitale Lösungen kann oft mehr als nur ein akutes Problem angegangen werden“, so Stephan Grimm, Vice President Sales Europe bei Fleet Complete. „Wir nutzen den Einsatz von Telematik-Lösungen als Grundlage, um mehrere Prozesse und Aufgaben zu integrieren und so eine umfassende Digitalisierung zu ermöglichen.“
J.R. Company hat dank der neuen Telematik-Lösung zahlreiche Unternehmensprozesse digital vernetzt und konnte so die Sicherheit von Mitarbeiter:innen und Fahrzeugen verbessern, Routen umweltschonend planen und eine Ersparnis von etwa 90.000 Euro, rund 10 Prozent, im Jahr erzielen:
- Schnellere Reaktion auf spontane Aufträge
- Erhöhte Kundenzufriedenheit
- Mehr Sicherheit für die Zusteller:innen durch verbessertes Fahrverhalten
- Effektiverer Fahrzeugeinsatz dank Echtzeitdaten
- Mehr Nachhaltigkeit durch weniger Kraftstoffverbrauch und Verschleiß
„Ich würde mich jederzeit wieder für die Telematik-Lösung entscheiden“, zieht Reisinger Bilanz. „Dank Fleet Complete ist es uns gelungen, unser Unternehmen fit für die Zukunft zu machen.“
