Digitalisierung
//
05.06.2023

SSI Schäfer bringt roboterbasierte Einzelstückkommissionierung auf den Markt

Digitalisierung

Mit der SSI Piece Picking Applikation bringt SSI SCHÄFER eine vollautomatisierte Stückgutkommissionierung mit zahlreichen hochinnovativen Features auf den Markt.

Mit SSI Piece Picking bringt SSI SCHÄFER eine vollautomatisierte Robotik-Lösung für die Einzelstückkommissionierung auf den Markt.

Die vielseitig einsetzbare Systemlösung inklusive zugehöriger smarter Software überzeugt durch erweiterte Funktionen, wie etwa Pick & Place, Objekterkennung mittels Künstlicher Intelligenz (KI), patentierte Greifpunktbestimmung und ein äußerst schonendes Produkthandling. Erstmals vorgestellt wurde die intelligente, mit weiteren Komponenten aus dem SSI SCHÄFER Produktportfolio kombinierbare Robotik-Zelle auf der Leitmesse LogiMAT in Stuttgart. Smarte Kommissionierroboter entwickeln sich zu einer festen Größe in der Intralogistik. Grund sind neben Leistungsaspekten insbesondere steigende Lohnkosten, aber auch der Fachkräftemangel. Parallel wollen Unternehmen ihre Arbeitsbedingungen verbessern und Personal entlasten. Dabei arbeiten Mensch und Maschine Seite an Seite, repetitive und monotone Tätigkeiten übernehmen zunehmend Roboter. Auf diese Weise lassen sich deutlich gesteigerte Pickleistungen bei höchster Kommissioniergenauigkeit und Verfügbarkeit erzielen. „Vor diesem Hintergrund ist es unsere Aufgabe, unser gebündeltes Know-how aufzuwenden, um unsere Automatisierungslösungen entsprechend den Marktanforderungen kontinuierlich weiter zu optimieren“, sagt Peter Lambrecht, SVP Global Head of Sales, BU Logistics Solutions bei SSI SCHÄFER. „Aus Sicht unserer Kunden sind einfache Prozesse und Ergonomie bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung von entscheidender Bedeutung.“

Stück für Stück auf weitere Prozessschritte zugeschnitten

SSI SCHÄFER bietet bereits eine praxiserprobte, vollautomatisierte, Robotik-gestützte Lösung für die Einzelteilekommissionierung an, die zudem den Vorgaben an Null-Fehler-Toleranz und eine durchgängige Rückverfolgbarkeit der Waren gerecht wird. Doch die weiterentwickelte SSI Piece Picking Zelle leistet nun noch weitaus mehr. Sie wurde in Kooperation mit RO-BER, einem Unternehmen der SSI SCHÄFER Gruppe, realisiert und beinhaltet das gebündelte Knowhow aus zahlreichen Kundenprojekten. Ergänzend zu Pick & Drop wird in weiterer Folge Pick & Place zur Anwendung kommen. Dieses Verfahren garantiert eine besonders schonende Handhabung, da jeder Artikel so knapp wie möglich über dem Behälter- bzw. Kartonboden abgelegt wird. Das vermeidet Produktbeschädigungen und gleichzeitig lässt sich durch exaktes Platzieren der Füllgrad optimal ausnutzen. Auch eine Anbindung an Hängefördertechniksysteme steht zeitnah auf der Agenda. Die aus einer vorassemblierten Einheit bestehende Plug & Play-Lösung kann mit manuellen Arbeitsstationen kombiniert werden. Zudem lässt sich die Roboter-Zelle ideal mit energieeffizienter Fördertechnik und flexibler Shuttle-Technologie von SSI SCHÄFER verknüpfen.

Branchenübergreifend einsetzbar

Dank Objekterkennung mittels KI in Verbindung mit modernster Greifertechnologie werden die Waren sicher gegriffen und schonend in Zielbehältern oder Kartons abgelegt. Statt fingergeformter Greifer kommen beim SSI Piece Picking kleinere, kompakte Saugnäpfe zum Einsatz, die jeden Winkel eines Behälters/Kartons erreichen und so auch Kleinstteile ohne Zeitverzögerung sicher greifen. Das beschleunigt den Pickvorgang insgesamt und gleichzeitig ist die Geschwindigkeit an das jeweilige Produkt adaptierbar. Methoden des Machine Learning befähigen die Roboter außerdem, mit jedem Pick Erfahrungen zu sammeln und aus ihnen zu lernen. So entsteht eine für alle weiteren Roboter verfügbare Wissensdatenbank. SSI Piece Picking eignet sich daher branchenübergreifend für vielfältige Warensortimente in der Industrie, im E-Commerce und Retail, in der Pharma- und Kosmetikindustrie sowie auch bei Third Party Logistics Providern (3PL). Eine 100-prozentige Produktverifizierung wird durch integrierte Scan- und Verwiegefunktionen erreicht. Allein durch das Verwiegen erkennt die integrierte KI bereits während des Pickvorgangs, ob die richtigen Artikel in der angeforderten Menge kommissioniert werden. Bei unerwarteten Ereignissen, etwa wenn ein Barcode per Scan nicht lesbar ist, wird dies ohne Eingriff des Menschen durch eine automatische Fehlerkorrektur gelöst.

Höchste Qualitätsstandards durch patentierte Technologie

Zusätzlich wird die Prozesssicherheit durch die bei SSI Piece Picking umgesetzte Leseratenoptimierung mittels Barcode-Detektion erhöht. Die patentierte Pickpunktoptimierung sorgt für eine künstliche Verlagerung des Greifpunkts und stellt sicher, dass Barcodes beim Picken nicht verdeckt werden und sich unmittelbar scannen lassen. So ist das System analog zu den GS1-Vorgaben zur Platzierung der Codes in der Lage, mindestens 99,5 Prozent der Produkte direkt im ersten Versuch zu lesen. Das steigert die Pickrate und erfüllt parallel die Leseraten-Richtlinien im stark regulierten Pharmabereich. Über die erweiterten Funktionen wie Pick & Place und Pickpunktoptimierung hinaus, punktet SSI Piece Picking mit weiteren Features. So deckt die Systemlösung speziell im Pharmasektor bereits 80 Prozent des Produktspektrums ab, darunter Waren in kubischen, zylindrischen, tubenförmigen und Blister-Verpackungen. Parallel wird die Produktrange kontinuierlich um weitere Formate aufgestockt.

KI-Robotik als Treiber der digitalen Transformation

„Je nach Größe, Gewicht und Ablagemethode können wir mit unserer Lösung bis zu 1.200 Einzelstücke pro Stunde kommissionieren“, so Peter Lambrecht. „SSI Piece Picking verbindet modernste Robotik-Technologie mit smartem Machine Learning zu einem intelligenten, nicht nur auf die Herausforderungen von heute, sondern auch von morgen, abgestimmten Gesamtsystem. Die hochinnovative Roboterzelle wird dabei zu einer der leistungsfähigsten und vielseitigsten Applikationen für die automatisierte Einzelstückkommissionierung.“ WAMAS Piece Picking aus dem WAMAS-Portfolio ist für die materialflussoptimierte Steuerung und Vision Integration zuständig und sorgt für die starke Performance der Lösung. Ein TeachIn Prozess ist nicht erforderlich, da ausschließlich auf typische HOST Stammdaten zugegriffen wird. Wahlweise lässt sich die Applikation auch durch Anbindung an vorhandene WMS-Systeme nutzen.