Nachhaltigkeit
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14.04.2023

List Förderpreis für umweltfreundliche Paketzustellung geht an Storebox CEO und Co-Founder Johannes Braith

Nachhaltigkeit

Storebox erhält den Preis zur Auszeichnung für herausragende Forschungstätigkeiten im Bereich Logistik und Verkehr.

Johannes Braith, CEO und Co-Founder von Storebox

Durch den ungebrochenen Boom im E-Commerce mit 200 Millionen österreichweit ausgelieferten Paketen im Jahr 2022 entstehen Herausforderungen wie etwa Staus durch das hohe Verkehrsaufkommen, lange Lieferwege und damit einhergehender CO₂-Verbrauch. Für diese Entwicklungen im Online-Handel braucht es innovative Logistik-Lösungsansätze und zukunftsfähige Modelle, die besonders die letzte Meile optimieren.Der 33-jährige CEO und Co-Founder des Lager- und Logistik Scale-ups Storebox befasste sich im Zuge seiner Dissertation mit der technologischen Erforschung von Paketschließfächern, sogenannten White Label Parcel Lockern sowie deren Effekte. Dafür wurde er nun mit dem List Förderpreis ausgezeichnet.

Pilotprojekt mit anbieterunabhängigen Depotboxen

Im Zuge seiner Forschungstätigkeit machte sich Braith die Herausforderung von effizienter Paketzustellung zur Aufgabe und startete ein Pilotprojekt mit anbieterunabhängigen Depotboxen, die als zentrale Abholstelle für die Pakete von unterschiedlichen Zuliefer-Unternehmen in Österreich installiert wurden. Die innovativen Boxen wurden im Ort Kaumberg, in Niederösterreich sowie in Wien-Margareten installiert und mittels digitalem Code für Benutzer:innen zugänglich gemacht. “Erstens ist das Konzept praxisrelevant. Zweitens kommt es nicht täglich vor, dass ein erfolgreicher Unternehmer neben seiner täglichen Arbeit noch eine Dissertation schreibt. Und drittens leistet die Arbeit einen wirklich substanziellen Beitrag zur Lösung innerstädtischer Verkehrsprobleme“ sagt dazu Universitätsprofessor Dr. Georg Hauger, der die Dissertation von Braith betreute. Das beeindruckende Forschungsergebnis macht einmal mehr deutlich, welche tragende Rolle die Gestaltung der letzten Meile kennzeichnet. Besonders in urbanen Gebieten ist das Optimierungspotenzial von Logistikabläufen mittels zentraler Abholstandorte groß und muss bei der Stadtentwicklung von morgen bedacht werden. Im Zuge des Forschungsprojektes wurde ein patentiertes Open-Source-Verschlusssystem entwickelt, das es in dieser Form in Europa noch nicht gab. Mit dem System wird die Anwendung neuartiger Logistikprozesse ermöglicht und ein Mehrwert für Empfänger:innen, Logistikdienstleister sowie Kommunen auf ökonomischer, ökologischer und sozialer Ebene geboten.Mit dem Einsatz der White Label Parcel Locker kommt es zu einer deutlichen Verringerung des CO₂-Ausstoßes, um bis zu 40%, kürzeren Fahrwegen für Lieferant:innen sowie einer gesteigerten User-Experience von Kund:innen. Zusätzlich zur optimalen Gestaltung der Last Mile wird es in der Stadtentwicklung zukünftig notwendig, innerstädtische Lager- und Logistiklösungen zu erarbeiten, um attraktiv für Einwohner:innen zu bleiben und gleichzeitig die Verkehrs- und Parkraumsituation zu verbessern.

Vom Schulabbrecher zum CEO 

Braith unterstreicht im Zuge seiner Promotion den wertvollen Beitrag, der durch wissenschaftliche Arbeiten entsteht: “Besonders im Bereich der Last Mile Logistik gibt es viele spannende Forschungsgebiete, die es noch zu behandeln gilt. Innovative Logistiksysteme sind an der Zukunft von urbanen Gebieten maßgeblich beteiligt und müssen fixer Baustein einer holistischen Stadtentwicklung sein.” Johannes Braith blickt auf eine ereignisreiche sowie augenöffnende Vergangenheit zurück, denn als ehemaliger Schulabbrecher hat er sich für eine Lehre zum Speditionskaufmann entschieden, die ihm rückblickend den Weg für seine spätere Passion und sein Unternehmertum geebnet hat. Nach seiner Lehre und der Abendmatura absolvierte er an der FH des BFI Wien berufsbegleitend den Bachelor sowie Master Studiengang Logistik & Transportmanagement und nun das Doktoratsstudium an der TU Wien. Parallel gründete er das Scaleup Storebox, welches mittlerweile mit über 240 Standorten und 100 MitarbeiterInnen in insgesamt 6 Ländern aktiv ist und somit der Marktführer im Bereich der urbanen Lagerlogistik in Europa ist. “Als ich vor etlichen Jahren das Gymnasium abgebrochen habe, konnte ich nicht erahnen, dass ich jemals ein Unternehmen zur Marktführerschaft entwickeln und gleichzeitig ein Doktoratsstudium absolvieren werde. Ich bin stolz, damit zeigen zu können, dass mit Konsequenz und harter Arbeit alles schaffbar ist. ”, so Johannes Braith.

Weiterer Ausbau geplant

Der weitere Ausbau des Lager- und Logistiknetzwerkes ist in vollem Gange, der Fokus für die nächsten Schritte liegt besonders auf Deutschland und Benelux. “Ich habe keinen linearen Lebenslauf - um innovative Geschäftsideen zu entwickeln, braucht man den auch nicht. Stattdessen hilft einem Mut und Wissbegierde viel mehr dabei, große Dinge auf den Weg zu bringen”, so Braith abschließend über seine größten Learnings.