Im Spital landen, das will so schnell keiner von uns. Wenn es aber doch irgendwann in den nächsten Jahren mal passieren sollte - wie sehr werden sich Krankenhaus und Medizinlogistik dann verändert haben? Ein kurzer Ausflug ins Krankenhaus der Zukunft zeigt, dass der Weg zur Besserung künftig mit Gamification tatsächlich Spaß machen kann!

Wenn wir im Krankenhaus liegen, zählt für uns nur eines: möglichst schnell gesund werden und wieder raus hier! Dass für unseren „gelungenen“ Aufenthalt im Hintergrund jede Menge Fäden zusammenlaufen müssen, darüber denken wir wohl eher selten nach. Was grundsätzlich ja positiv ist, spricht es doch wiederum für eine funktionierende Krankenhauslogistik: Apotheke, Lager, Wäscherei, Küche, Labor arbeiten alle sehr gut zusammen und wir kriegen daher nichts davon mit. Damit diese Arbeitsabläufe auch in Zukunft so gut ineinandergreifen, braucht es allerdings auch im Spital einen immer breiteren Grad an Digitalisierung. Derzeit mangelt es noch sehr oft an benötigten Digitalisierungsstrategien – ein Beispiel ist die Verarbeitung der elektronischen Krankenakte. Das deutsche Fraunhofer Institut unterstützt daher viele Spitäler, indem es eine Bestandsaufnahme macht und gemeinsam mit den Krankenhäusern eine Digitalisierungs-Roadmap auf den Weg bringt.
Das Krankenhaus als digitale „Wohlfühloase“
Keine Sorge, auch in Zukunft wird der Patient natürlich im Spital im Mittelpunkt stehen und das sogar noch stärker als bisher – ebenfalls dank der Digitalisierung. „Es geht dabei nicht nur um Hightech, sondern verstärkt um den Menschen und dessen Wohlbefinden“, sagt Professor Clemens Bulitta, der Präsident der OTH Amberg-Weiden. Er glaubt, dass Aufnahme, Diagnose, Behandlung und Nachversorgung zwar weiterhin wichtig bleiben werden, allerdings wird sich die Perspektive auf das Spital an sich verändern. Es soll künftig vom so genannten „Krankenhaus“ immer mehr zu einem „Wohlfühlort“ für seine „Gäste“ werden – das heißt, schon das Gebäude an sich soll einen positiven Einfluss auf die Genesung der Patienten haben. Ein Beispiel dafür sind so genannte „Lichtsegel“ über dem Bett, das durch die Nachahmung der Tagesrhythmen zur Genesung des Patienten beiträgt. In Versuchen hat man hier die Liegezeit um fast ein Drittel verkürzen können, heißt es von der deutschen HT Group.
Kampf gegen den Schmerz mit Virtual Reality
Übrigens ist auch die Virtual Reality längst im Krankenhausalltag angekommen. So werden sich vermutlich künftig immer mehr Patienten mit der VR-Brille in eine virtuelle Welt begeben, um beispielsweise ihre Phobien oder Essstörungen zu bewältigen. Sogar zur Schmerztherapie könnten VR-Brillen eingesetzt werden, etwa im Kreissaal oder beim Zahnarzt. Das Ziel: Ablenkung vom Schmerz, indem die werdende Mutter beispielsweise während einer Wehe durch eine computeranimierte Welt läuft und Schneebälle einfangen muss. Außerdem kann es durchaus beruhigen, mal kurz mit Meeresschildkröten zu spazieren oder ins Weltall zu fliegen, während im OP an einem herumgeschnippelt wird. Auch die Rehabilitations-Therapie kann mit der VR-Brille richtig lustig sein – sie wird nämlich künftig einfach zum Computerspiel, bei dem man selbst die Hauptrolle einnimmt und gewisse Hindernisse bewältigen muss, eben die Reha-Übungen. Im OP-Saal selbst wird übrigens Dr. Roboter immer öfter das Sagen haben, es gibt nämlich mittlerweile OP-Roboter, die noch exakter arbeiten als der beste Chirurg. Der Arzt ist dabei auch künftig noch im Hintergrund, er steuert die VR-Brille für die Operation. Puh, gottseidank!
